Hilda Djulaida Rolobessy

«Ich bin davon überzeugt, dass Frieden im Geist eines jedes Menschen lebt. »

Yayasan Pengembangan dan Pemberdayaan Masyarakat (YPPM) (Development and Improvement for Society Association) (Vereinigung für die Entwicklung und Verbesserung der Gesellschaft)

 

Seit im Jahr 1998 die Gewalt in Maluku ausbrach, hat Hilda Rolobessy, geboren 1972, aktiv Hilfe für binnenvertriebene Menschen geleistet. 1999 hat sie Yayasan Pengembangan dan Pemberdayaan Masyarakat (YPPM) (Vereinigung für die Entwicklung und Verbesserung der Gesellschaft) gegründet, die binnenvertriebenen Menschen - insbesondere Frauen - umfassende Unterstützung bietet und sich bei den am Konflikt beteiligten Parteien für Frieden und Versöhnung einsetzt. Die unparteiischen und mutigen Bemühungen von YPPM haben in Konflikt stehende Bevölkerungsgruppen dazu ermutigt, das Kriegsbeil zu begraben und schrittweise Frieden in ihren Gemeinden zu schaffen.

 

Hilda lebte bis 1998 friedlich in Ambon, Provinz Maluku, als die schlechte wirtschaftliche Lage und soziale Spannungen zwischen Muslim- und Christengemeinschaften zu einem gewaltsamen Konflikt führten. Tausende wurden in den Kämpfen getötet, weitere Tausende flohen in andere Gebiete. Häuser, Moscheen und Kirchen wurden niedergebrannt und Muslime/-as und Christen/-innen begannen, in getrennten Bereichen zu wohnen. Hilda und ihre Familie mussten sich in den Bergen verstecken, um einem Mob-Angriff auf Muslimgemeinschaften zu entkommen. Seit Beginn des Konflikts arbeitet Hilda als Freiwillige mit Binnenvertriebenen in Maluku. Von den vielen Problemen bei der Arbeit war eines der kritischsten die Sicherheit. Die Situation in Maluku war sehr angespannt, humanitäre Helfer/-innen konnten weder zu Land noch zu Wasser in Sicherheit reisen. Mob-Angriffe gegen Bevölkerungsgruppen fanden in umkämpften Gebieten statt. Straßenblockaden wurden errichtet, Heckenschützen schossen aus verlassenen Gebäuden.
Hildas Arbeit wurde auch durch religiöse Vorurteile behindert. "Es was schwierig, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen. Die Christen z.B. glaubten, wir könnten nicht neutral sein, nur weil wir Muslime sind," sagt sie. 1999 gründete Hilda Yayasan Pengembangan dan Pemberdayaan Masyarakat (YPPM) (Vereinigung für die Entwicklung und Verbesserung der Gesellschaft), die christliche Akteure/-innen in ihre Friedensarbeit einbezieht und Frieden und Versöhnung durch Fürsprache, Verhandlung, Mediation und Traumaberatung in Maluku und den nordmolukkischen Provinzen fördert. "Ich glaube, dass Frieden möglich ist. Ich träume von einem friedlichen Maluku, wie es vor dem Konflikt war, als die Menschen ungeachtet ihrer religiösen Unterschiede harmonisch Seite an Seite lebten", sagt sie. Es gibt noch immer große Spannungen. Immer mehr Menschen beginnen aber, den Konflikt zu verstehen und versuchen, sich nicht so leicht von Gerüchten provozieren zu lassen.

 

Als die Gewalt Ende 1998 in Maluku ausbrach, wurden tausende Muslime/-as und Christen/-innen getötet. Häuser, Kirchen und Moscheen wurden in Vergeltungsschlägen zerstört und die Überlebenden waren gezwungen, in getrennten Bereichen zu leben.

 

Südostasien | Indonesien
Kapitel: Versöhnung und Wiederaufbau