Beena Sebastian

«In den Jahren ihrer Arbeit mit weiblichen Gewaltopfern begann Beena, eine Verbindung zwischen öffentlichen Konflikten und Gewalt im privaten Bereich zu erkennen.»

Cultural Academy for Peace (CAP) (Kulturakademie für Frieden)
International Fellowship of Reconciliation (IFOR) (Internationaler Versöhnungsbund)

 

Beena Sebastian ist Gründerin und leitende Direktorin der Cultural Academy for Peace (CAP). Ihr unermüdlicher Einsatz für die Rechte und Belange von Frauen und Kindern hat das Leben vieler Menschen in ihrer Umgebung zum Positiven verändert.
Beena führt Schulungen zur Gender-Sensibilisierung durch und hat eine Zufluchtsstätte für misshandelte Frauen aufgebaut, wo sie Schutz und eine Freundin finden, die sie zur Polizei und zu den Gerichten begleitet. Mit ihrer Arbeit leistet Beena einen wertvollen Beitrag, das Schweigen über sexuelle Gewalt in Kerala zu beenden.

 

Beena Sebastian (geboren 1959) arbeitet formell und informell seit ihrer Kindheit für die Stärkung der Armen und Randgruppen. Es war jedoch in den neunziger Jahren, als sie begann, auf organisierte Weise an dem Problem zu arbeiten, das sie am meisten beunruhigte: dem Wohlergehen machtloser Frauen. In den frühen neunziger Jahren fing sie an, Kurse für Fertigkeiten zu geben, die zum Lebensunterhalt für Frauen und Mädchen aus Elendsvierteln geeignet waren, unter ihnen viele Migrantinnen aus Tamil Nadu, die nach Kerala auf der Suche nach Arbeit gekommen waren. Als Teil dieser Bemühung startete sie erfolgreich ein Projekt zur Einkommensbeschaffung und brachte den Frauen die ganz untraditionelle Fertigkeit der Herstellung von Motorradbatterien bei. Beena gründete eine NGO, die Kulturakademie für Frieden (CAP), die Zufluchtsstätten für misshandelte Frauen und deren Kinder unterhält, ihnen Rechtsberatung bietet und die Frauen zur Polizei und zu den Gerichten begleitet.
Beenas Arbeitsansatz ist kreativ und einfühlsam. Ein Beispiel sind ihre Schulungen in Gender-Sensibilität für Polizei und Anwaltschaft, die darauf abzielen, rechtliche Leistungen und Polizeischutz für die Frauen zu verbessern. Ein anderer ihrer größeren Erfolge ist die Enttabuisierung sexueller Gewalt, eines Themas, über das niemand in Kerala sprechen wollte. Sogar Eltern versteckten Hinweise auf die Traumata ihrer Töchter, um den "Ruf" der Töchter zu schützen. Beena hat einen jährlichen Preis für Beamte/-innen eingeführt, die das Meiste getan haben, um Gewalt gegen Frauen zu verhindern. Dies hat geholfen, das Schweigen, mit der die sexuelle Gewalt umgeben ist, zu durchbrechen und hat zu verbesserter Unterstützung für Opfer von Vergewaltigung und häuslicher Misshandlung geführt.

 

Vergewaltigung, Pornografie, Skandale, sexueller Missbrauch, Belästigung, Mitgiftfragen und häusliche Gewalt machen Kerala – den Staat mit der höchsten Alphabetisierungsrate Indiens – zu einem schlechten Ort für Frauen. In der Studie eines internationalen Zentrums für Frauenforschung klagten 30 Prozent der Frauen über körperliche und 69 Prozent über psychische Folter.

 

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Kapitel: Gewalt gegen Frauen