Marta Drury

«Meine Arbeit gibt mir so viel mehr, als ich zurückgeben kann. Mein Leben ist mit Dankbarkeit dafür erfüllt, dass ich eine so außergewöhnliche und sinnvolle Arbeit tun darf. »

Heart and Hand Fund (Herz und Hand Fonds)
Responsible Wealth (Verantworteter Wohlstand)
Global Fund for Women (Globaler Fonds für Frauen)

 

Marta Drury glaubt an die Macht der Frauen bei der nachhaltigen Friedenssicherung. Sie unterstützt aus eigenen finanziellen Mitteln Basisorganisationen in aller Welt. Sie erzählt die Geschichten von Frauen, die etwas verändern, und begründete The Resourceful Women Awards (Der Preis für Frauen mit Ideen), mit dem Frauen geehrt und belohnt werden, die an vorderster Front arbeiten. Marta ist ein entschiedenes Mitglied von Responsible Wealth (Verantworteter Wohlstand), einem nationalen Netzwerk wohlhabender Amerikaner und Amerikanerinnen, die glauben, dass es falsch ist, den Reichen Steuervorteile zu gewähren.

 

Als Marta Drury sechs Jahre alt war, kaufte ihr Vater seinen ersten Lastwagen. Morgens war er Postbote und nachmittags sammelte er Müll. "Zuerst, als meine Eltern ein Ein-Lastwagen-Geschäft zu einer internationalen Firma ausbauten, war ihr Schlafzimmer ihr Büro", erinnert sich Marta. In ihrer Jugend arbeitete Marta im Familienbetrieb und studierte Sonderpädagogik. Aber als sie eine Tochter bekam, wollte die Alleinerziehende ihre Energie nicht in der Schule einsetzen, sondern verdiente ihr Geld mit verschiedenen Kleinunternehmen.
Marta erbte das Vermögen ihrer Eltern, als sie in den 40ern war, und stürzte sich in ein lebenslanges Engagement bei Frauenfriedensorganisationen. In vielen Fällen setzten ihre Investitionen einen langfristigen Friedensprozess in Gang. Im März 2004 zum Beispiel griff ein Mob ethnischer Albaner/-innen serbische Ortschaften im Kosovo an, tötete 28 Menschen und brannte Hunderte von Häusern nieder. Ein albanischer Friedensaktivist half mit Geld aus dem Heart and Hand Fund serbischen Opfern, sich zu erholen. Der Fonds ermöglichte nicht nur Frauen und ihren Familien, ihre Häuser wieder aufzubauen, sondern es wurden die Beziehungen zwischen einzelnen Menschen der serbischen und albanischen Bevölkerung wiederhergestellt. "Meiner Erfahrung nach", sagt Marta, "geschieht das zuerst zwischen Frauen. Die meisten internationalen Geldgeber/-innen ignorieren die Arbeit der Aktivistinnen und unterschätzen ihre Bedeutung, dabei sind es die Frauen, die in Notfällen humanitäre Hilfe leisten und ihre Gemeinden strukturieren. Auf dem Balkan sind es Frauen, die Grenzen überschreiten, um einander trotz Bürgerkriegen zu unterstützen. Nach dem Krieg werden die Frauen, die an der vordersten Front gearbeitet haben, meist von Entscheidungsprozessen, die den Wiederaufbau des Landes betreffen, ausgeschlossen. Zugleich werden die einige Wochen zuvor noch kämpfenden Männer eingeladen, sich an einen Tisch zu setzen."

 

Marta Drury meint, dass eine der größten Hürden bei der Stärkung der Frauen das institutionalisierte Patriarchat ist. "Die aggressive Haltung der USA, die sie im Namen der nationalen Sicherheit einnimmt, erfüllt mich mit Zorn. Für das Handeln unserer Regierung scheint es immer weniger Grenzen zu geben."

 

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Kapitel: Versöhnung und Wiederaufbau