Shen Tan «Ich habe tiefen Respekt für Arbeiterinnen vom Land, die schwierige Umstände überwinden. In ihrer Zähigkeit und Entschlossenheit gründet der ewige Geist dieses Landes und ein großer Antrieb für sozialen Wandel.» Chinese Academy of Social Sciences (CASS) (Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften)
Tan Shen wurde 1951 geboren. Bevor sie Journalistin wurde, arbeitete sie in der Landkreisverwaltung und in einer Fabrik. Jahre der Arbeit mit der Bauernschaft halfen ihr, sich mit einfachen Menschen zu identifizieren. Seit 1993 ist Tan als engagierte, sozial bewusste und verantwortliche Intellektuelle aktiv. In der akademischen Forschung und in soziale Aktivitäten in Bezug auf die Land-Stadt-Migration beschäftigt, liefert sie den Entscheidungsträgern/-innen Information und praktische Vorschläge zur sozialen Wandlung. Zur Zeit arbeitet sie an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften (CASS).
Tan Shen stammt aus der Guangxi-Provinz. Nach dem Abschluss ihrer höheren Schulbildung in Peking zog sie 1968 in die ländliche Shanxi-Provinz. Sie erinnert sich: "Vor dreißig Jahren zog ich als eine unter Millionen gebildeter Jugendlicher auf das Land und lebte mehrere Jahre lang dort. Diese Jahre des Landlebens formten nachhaltig meine 'volkstümliche Mentalität', d.h., was mich am meisten beschäftigt und beeindruckt, ist der Status der einfachen Menschen und seine Veränderung. Das liegt daran, dass die Harmonie und Stabilität der Gesellschaft nicht von einer Handvoll Privilegierter abhängt, sondern von der Mehrheit in der unteren Schicht der Gesellschaft."
Seitdem China seine Modernisierungspolitik beschleunigt hat, gibt es eine endlose Welle von Menschen, die vom Land zur Arbeit in die Küstenstädte abwandern. Migranten und Migrantinnen vom Lande führen meistens niedrig bezahlte, gefährliche und schmutzige Arbeit aus und haben keinerlei Gesetzesrechte oder Sozialleistungen. Frauen bilden unter ihnen eine besonders gefährdete Gruppe.
Ostasien | China |
|