Karla Schefter «Über jeden Berg führt ein Weg.» Chak-e-Wardak-Hospital
"Über jeden Berg führt ein Weg." Gibt es eine bessere Beschreibung für Karla Schefters humanitäre Arbeit als dieses afghanische Sprichwort? Sie war mit zahllosen "Bergen" konfrontiert und fand dennoch über jeden einen Weg. Mit ungewöhnlichem Mut, enormem Durchhaltevermögen und scheinbar unerschöpflicher Beharrlichkeit sowie unter großen persönlichen Opfern baute sie ihr Lebenswerk, das Chak-e-Wardak-Hospital in Afghanistan, auf. Seit 15 Jahren leitet sie dieses Krankenhaus, das Tausende, insbesondere Frauen und Kinder, mit dringend benötigter medizinischer Hilfe versorgt.
Alles begann damit, dass Karla Schefter vor rund 20 Jahren als OP-Schwester in einem deutschen Team nach Afghanistan ging. Das Elend dort ließ ihr keine Ruhe. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland fasste sie den Plan, ein Krankenhaus im ländlichen Afghanistan zu eröffnen. Mit unermüdlicher Ausdauer sammelte sie Spenden, brachte das Geld eigenhändig nach Afghanistan und begann mit dem Aufbau einer medizinischen Einheit im Westen der Provinz Wardak. Aus diesen bescheidenen Anfängen und nach einigen Rückschlägen entstand ein Krankenhaus, das monatlich etwa 4.200 Patienten/-innen behandelt, 70 Prozent davon Frauen und Kinder. Die Menschen kommen für die Behandlungen von weit her, oft in Begleitung ihrer Angehörigen, und alle werden aufgenommen. Im Gegenzug werden die Verwandten um ihre Mithilfe gebeten, sei es bei der Küchen- oder Gartenarbeit oder beim Putzen.
Im seit vielen Jahren von Krieg und zivilen Unruhen gebeutelten Afghanistan herrscht extreme Armut. Es fehlt am Lebensnotwendigsten und an medizinischer Versorgung, ganz besonders in den wilden Bergregionen.
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