Anni Lanz «Man muss seine Wut so umsetzen, dass sie Veränderungen bewirkt.» Solidaritätsnetz der Region Basel (Solidarity Network in the Region of Basel)
Anni Lanz kämpft seit 20 Jahren für die Rechte und die Würde von Flüchtlingen. Die Soziologin (59) engagiert sich auf politischer Ebene, hilft, öffentliche Veranstaltungen zu organisieren, und bietet direkte Hilfe an, indem sie Menschen bei Behördengängen und dem Verfassen von Anträgen unterstützt. Nach Jahren des mühevollen Einsatzes ist im Schweizer Asylrecht jetzt die Notwendigkeit anerkannt worden, bei Anträgen "Gründe, die speziell Frauen betreffen" gesetzlich zu berücksichtigen. 2004 wurde Anni Lanz für ihr Engagement die Ehrendoktorwürde der Juristischen Fakultät der Universität Basel verliehen.
Anni Lanz lebt und arbeitet in Basel. Sie war in der Frauenbewegung aktiv und hat in ihrer späteren Flüchtlingsarbeit beide Themen miteinander verknüpft. "Als ich mich 1986 in der Asylbewegung engagierte, stand ich vor einem Dilemma. Frauen waren dort kein Thema und in der Frauenbewegung wurden die Probleme von Immigrant/-innen und Flüchtlingen ausgeblendet." Sie hat die Verbindung hergestellt, indem sie mit weiblichen Flüchtlingen und Immigrantinnen zusammenarbeitet.
Im Schweizer Asylrecht gilt die "Sonderopfer"-Regelung, die besagt, dass Asylbewerber/-innen in ihrer Heimat Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sein müssen, die über den "lokalen Standard" hinausgehen. Das bedeutet: Je systematischer in einem Land Menschenrechte verletzt werden, desto weniger können diese Verstöße als Begründung für einen Asylantrag angeführt werden.
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