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Dilafrose Qazi

«Dilafrose Qazi kämpft gegen mangelnde Sicherheit und schlechtes Wetter, um Frauen und Kindern in Jammu und Kaschmir zu helfen, trotz des 16-jährigen Separatistenkrieges ein normales Leben zu führen. »

SSM College of Engineering-Baramulla, Kashmir (SSM Technisches College, Baramulla, Kaschmir)

 

Dilafrose Qazi (geb. 1962) kämpft gegen mangelnde Sicherheit und schlechte Wetterverhältnisse im krisengeschüttelten Staat von Jammu und Kaschmir, um Frauen und Kindern zu helfen, von denen viele aufgrund des 16 Jahre dauernden bewaffneten Separatistenkrieges keine ordentliche Bildung bekamen. Nach einem kleinen Anfang mit Schnitt- und Nähkursen für Mädchen und Hausfrauen, leitet Dilafrose heute ein technisches College und mehrere Grundschulen und berufsbildende Institute.

 

Dilafrose Qazi wurde in Baramulla im Kaschmirtal geboren. Die Familie hatte kaum Bildung – keiner von ihnen war je zur Schule gegangen. Dilafroses Vater stellte Lederbekleidung her und ihre Mutter webte Paschmina-Schals. Ihre Mutter war fest entschlossen, ihren zwei Söhnen und zwei Töchtern Bildung zukommen zu lassen. Dilafrose studierte an der kostenlosen staatlichen Schule, schloss ihre Bildung mit einem Master ab und machte einen Abschluss in Rechtswissenschaften an der Universität Kaschmir. Da es ihr nicht gelang, eine staatliche Stelle zu bekommen, gründete sie 1988 ein kleines Unternehmen in gemieteten Räumlichkeiten. Sie gab Kurse für Mädchen und Hausfrauen in Schneiden, Nähen, Kochen und Stenographie. Im gleichen Jahr heiratete sie. Ihr Unternehmen gedieh, aber der Beginn des bewaffneten Separatistenkrieges im Kaschmir-Tal ein Jahr später machte seinem weiteren Wachstum ein Ende.
Alles – die Gewalt, die Staatssicherheit, die Militanten – wirkte gegen den Schul- und Universitätsbesuch von Frauen und Mädchen. Da Dilafrose keine andere Einkommensquelle hatte, musste sie Schmiergeld bezahlen, um den Unterricht weiterführen zu können; ihr Ehemann wurde entführt und eine Zeit lang festgehalten.
1994 erwarb Dilafrose Land im unterentwickelten und hauptsächlich von Schiiten bewohnten Bezirk Baramulla, um den Menschen dort Bildung zu ermöglichen. Das kleine Institut ist heute ein beträchtliches technisches College. 1996 eröffnete Dilafrose auch eine kostenlose Grundschule im Dorf Divar Parihaspora im Bezirk Baramulla. 1998 folgte eine weitere Schule im Dorf Sumbal in Dangarpora und 2001 eine kostenlose Grundschule in Kunan Poshpora im Bezirk Kupwara, ein gefährlich militarisierter und militanter Ort. Sie organisierte Selbsthilfegruppen für die traumatisierten Frauen, gab jeder von ihnen eine reinrassige Kuh und half ihnen, einen Milchbetrieb zu führen.

 

Der bewaffnete Separatistenkrieg in Kaschmir begann 1989 und machte es für Frauen und Mädchen extrem schwierig, Schulen und Colleges zu besuchen, nicht nur aufgrund der willkürlichen Gewalt, sondern weil militante Hardliner einiger Separatistengruppen es verboten.

 

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Kapitel: Bildung