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Jelka Glumicic

«Ich kann nicht sagen, wann ich zum ersten Mal für das Ziel aktiv wurde, das ich immer stark empfunden habe: alle Menschenrechte für jeden Menschen. Mir scheint, dass es schon immer mein Traum war, dafür zu arbeiten.»

Center for Peace Studies (Zentrum für Friedenswissenschaften)

 

Als der Krieg in Kroatien 1991 ausbrach, war Jelka Glumicic Zeugin des Leidens unschuldiger Menschen. Umgeben von fanatischen und gewalttätigen Nationalisten/-innen, gelobte sie, ihr Leben dem Friedensaufbau zu widmen. 1996 gründete Jelka den "Schutzort für die Älteren" in Dunjak - ein Haus, das mehr als 30 Personen drei Jahre lang beherbergte. Sie baute ein internationales Freiwilligennetzwerk auf, wodurch mehr als 40 Freiwillige aus Kanada, Japan, Neuseeland und anderen Ländern kamen, um zu helfen. Sie hat sich auch mit einer Organisation verbunden, die hilft, zerstörte Häuser wieder aufzubauen.

 

Jelka Glumicic glaubt an das alte Sprichwort: "Taten sprechen lauter als Worte". Sie glaubt auch an Führung durch Vorbild. 1992 war sie Gründungsmitglied der Demokratischen Union, einer unabhängigen politischen Partei in Kroatien, angeführt von dem weltbekannten Ökonomen und Nobelpreiskandidaten Branko Horvat. Die Partei stand für Antifaschismus, Menschenrechte und Geschlechtergleichstellung. Die Regierung war auf die Partei nicht gut zu sprechen und Parteimitglieder erhielten oft Todesdrohungen, wenn sie ihre Tätigkeiten fortsetzten. 1996 baute Jelka den "Schutzort für die Älteren" in Dunjak und ein internationales Freiwilligennetzwerk auf. Sie hat auch Verbindungen zu Tools for Reconciliation (Werkzeuge zur Versöhnung), eine andere Organisation, die zerstörte Häuser wieder aufbaut. 1997 organisierte sie mithilfe einer holländischen Organisation einen Workshop, bei dem über 600 kriegszerstörte Häuser wieder aufgebaut und mehr als 200 Wasserstellen gesäubert wurden. 1997 baute Jelka eine Partnerschaft mit der UN-Flüchtlingsagentur auf, um kroatische Flüchtlinge bei der Rückkehr zu unterstützen und juristische und psychologische Hilfe bereitzustellen. Von diesem Projekt profitierten mehr als 20.000 Flüchtlinge. Jelka ist überzeugt, dass Gewalt beiden schadet, Opfern und Tätern/-innen. Sie hat Lobbyarbeit geleistet und ein Netzwerk gleichgesinnter Organisationen aufgebaut, die sich für Versöhnung und strafrechtliche Verfolgung von Kriegsverbrechen in Kroatien einsetzen. Jelka arbeitet intensiv mit bei Bildungsinitiativen für den Aufbau einer demokratischen und rechtsstaatlichen Gesellschaft. 1998 initiierte sie ein Komitee für Frauenrechte mit einem Notruf und einer Zufluchtsstätte für Frauen und Kinder, die Gewaltopfer sind. Es ist die zweite Zufluchtsstätte dieser Art in Kroatien. Jelka organisierte auch das Komitee für Zivildienst, das dafür arbeitet, Zivil- statt Militärdienst für Kriegsdienstverweigerer zu ermöglichen.

 

Während des Krieges in Kroatien wurde an unschuldigen Menschen im Namen des Nationalismus unbeschreibliche Gewalt ausgeübt. Menschen, die sich aufrichtig für Frieden einsetzen, wurden dringend gebraucht.

 

Europa | Kroatien
Kapitel: Versöhnung und Wiederaufbau